Die Begrüßung hatte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Helmut Failing übernommen. Die Kirche in Fellingshausen habe man für die Veranstaltung gewählt, weil hier das Backhaus gleich neben an stehe. Dort hatte Helmut Mattig mit seinem Team den Backofen angeheizt und 240 „Dreipfünder“ gebacken. Der Erlös aus dem Verkauf der traditionell hergestellten Brote soll dem Biebertaler Förderverein Sozialstation und dem Schulprojekt von Schwester Hildegard Platt in Tansania zugutekommen.
Pfarrer Horst Rockel hielt eine kurze Andacht. Bürgermeister Thomas Bender stellte die 7 Biebertaler Museen in einem Kurzportrait vor und Landrätin Anita Schneider würdigte die Bedeutung der Heimatmuseen und das Engagement deren ehrenamtlichen Betreuer. Der Landkreis unterstütze diese Arbeit mit seiner neu aufgelegten Broschüre „entdecken und erleben: Museen im Gießener Land“.
Backhäuser waren Orte der Begegnung
Dagmar Schmidt stellte, auf die Örtlichkeit und ihre Vorredner eingehend, das Brotbacken in den Mitteklpukt ihres Vortrags. Sie erläuterte, dass eine flächendeckende Verbreitung von gemeinschaftlich genutzte Backhäuser erst im 17. Jahrhundert begann, als die Hausbacköfen wegen hoher Brandgefahr und Holzverbrauchs mehr und mehr untersagt wurden. Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein sei das Backhaus ein fester Bestandteil der dörflichen Kultur und ein wichtiger Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft gewesen. Durch den Wandel der täglichen Ernährung und die heutige industrielle Fertigung würden die Backhäuser heute eher touristisch aber auch für Dorf- und Backhausfeste genutzt.