Michael Borke: Biebertals Zukunft ist ein attraktiver Wohnstandort

Der SPD Ortsbezirk Frankenbach hatte zum "Frankenbacher Augenblick" zum ersten Mal als Open Air Veranstaltung auf den Brunnenplatz eingeladen. Bei herrlichem Frühsommerwetter konnte Ortsbezirksvorsitzender Gerd Wegel 25 Gäste begrüßen. Die Veranstaltung stand unter dem Thema "bezahlbarer Wohnraum in Biebertal". Als Referenten waren der SPD Bürgermeisterkandidat Michael Borke und Landrätin Anita Schneider gekommen. Die Moderation hatte SPD Unterbezirksvorsitzender und Bundestagskandidat Matthias Körner übernommen.

Anita Schneider, Matthias Körner und Michael Borke im Gespräch
Anita Schneider, Matthias Körner und Michael Borke (von Links) beim Frankenbacher Augenblick Bild: SPD Biebertal

Michael Borke betonte, dass Biebertal auf Grund seine Lage zwischen den mittehessischen Zentren sowie seiner schönen Landschaft mit großen Wäldern und zahlreichen Kulturgütern, seiner vorhandenen aber ausbaufähigen Infrastruktur und seiner historischen Ortkernen ein hervorragendes Potenzial als Wohnstandort habe, das er als Bürgermeister weiter entwickeln werde. „Unsere Zukunft in Biebertal ist ein attraktiver Wohnstandort für alle Generationen“, so Michael Borke zu einem seiner zentralen Themen.

Landrätin Anita Schneider berichtete zunächst von dem Wohnraumversorgungskonzept, das der Landkreis in Auftrag gegeben habe und das nach Fertigstellung detaillierte Aussagen über die Wohnraumsituation und die Bedarfe in den einzelnen Kommunen gebe. Für Biebertal ist die Untersuchung noch nicht abgeschlossen. Einige Befunde können aber schon genannt werden. So konnte u.a. durch die Bereitstellung von neuen Wohnbaugrundstücken (Baugebiet Burgblick) der negative Trend der Bevölkerungsentwicklung gestoppt werden. Aber die Altersstruktur bleibt ein Problem. Biebertal liegt heute bei den älteren Menschen schon deutlich über dem Kreisdurchschnitt. Diese Tendenz wird sich bis 2030 weiter verstärken. Das bedeutet, dass auch hier die Nachfrage nach kleinen, barrierefreien und dazu noch bezahlbaren Wohnungen steigen wird.

„Wenn wir aus unserer attraktiven Lage stärker profitieren wollen, brauchen wir ein breiteres Angebot für junge Familien, die nicht nur Bauplätze sondern auch geeignete Altbauten suchen. Für ältere Menschen, die heute länger selbstbestimmt wohnen bleiben wollen, aber nicht unbedingt in ihren oft viel zu großen Häusern. Wir brauchen aber auch preiswerte Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen. Kleinere Wohnungen für Singles, Alleinerziehende mit Kindern, Paare, alleinstehende Senioren und größere für Familien, die sich kein Eigentum leisten können. Das alles geht nicht ohne begleitende Konzepte und eine entsprechende Infrastruktur und deren Erreichbarkeit für alle“, so Michael Borke in seinem Redebeitrag.

Im Hinblick auf die Entwicklung in den Ortskernen stellte er fest, dass wir bereits heute in allen Ortsteilen das Problem haben, dass alte Bausubstanz verfällt und dem Wohnungsmarkt verloren zu gehen droht. Da will er als Bürgermeister gegensteuern. „Daraus ließen sich Projekt für junge Familien, Mehrgenerationenprojekte oder Seniorenprojekte entwickeln“.
Klar ist, dass das die Gemeinde nicht alleine stemmen kann. Hierfür braucht sie neben privatem Kapital auch die Unterstützung staatlicher Stellen. Und da komme wieder der Landkreis ins Spiel.

Die „Sozialer Wohnungsbau und Strukturförderung im Landkreis Gießen GmbH“ soll eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Abstimmung kreisweiter Maßnahmen und Aktivitäten übernehmen. „Unser Ziel ist ein integriertes regionales Entwicklungskonzept im Bereich Wohnen“, sagte Landrätin Anita Schneider. „Denn bezahlbarer Wohnraum ist ein wichtiger Aspekt, um dem demografischen Wandel zu begegnen und sich im Standortwettbewerb zu positionieren.“
Geplant sind unter anderem ein aktives Leerstandsmanagement und die Entwicklung von Hot-Spots in den ländlichen Kommunen, etwa durch die Umnutzung von Bestandgebäuden, um die Entwicklung im ländlichen Raum zu stärken. Weitere Ziele sind der Aufbau einer Leitstelle für Wohnen im Landkreis Gießen und einer Datenbank mit allen Angeboten an Sozialwohnungen. Die Gesellschaft soll die Kommunen außerdem bei Bauprojekten unterstützen, etwa wenn es um die Beantragung von Fördergeldern geht oder die Bündelung von Projekten, um private Investoren und Bauträger dafür gewinnen zu können.

„Das passt gut für Biebertal, und deswegen sollten wir als Gemeinde der Gesellschaft beitreten“, so Michael Borke.

Anita Schneider, Gerd Wegel, Michael Borke und Matthias Körner (von links) Bild: SPD Biebertal

Die Entwicklung weiterer, am Bedarf orientierter Neubaugebiete wollte Borke nicht ausschließen. Im Hinblick auf die Bevölkerungsstruktur brauche Biebertal einen gewissen Zuzug von außen und der könne nun mal nicht alleine durch die Bestandsimmobilien befriedigt werden. „Wenn Bauplätze, dann aber nicht nur in Rodheim-Bieber sondern auch in den Ortsteilen, um den Kindern dort ebenfalls ein Bleibeperspektive zu bieten“ so Michael Borke abschließend.