Sebastian Kleist, der stellvertretende SPD FRaktionsvorsitzende führte hierzu in seiner Begründung aus: „In Zeiten, in denen sich Anschläge auf Menschen verschiedener Hautfarbe, Kulturen und Glaubensrichtungen mehren und offen von einer erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad in Verbindung mit der deutschen Geschichte von 1933 – 1945 geredet wird, ist es nötig, sich diesem Gedankengut entgegenzusetzen.
Deswegen ist es auch in Biebertal an der Zeit, den Opfern der Naziherrschaft ein einheitliches Denkmal zu schaffen.
Eine geeignete Form ist unseres Erachtens das europäische Projekt „Stolpersteine“. Der Kölner Künstler Gunter Demnig ist wohl der prominenteste „Pflasterer“ Deutschlands. Er verlegte seit 1996 bereits mehr als 35.000 Steine in über 750 Städten und Gemeinden, darunter viele hessische Städte und Gemeinden, wie z.B. Frankfurt am Main, Gießen, Heuchelheim, Wettenberg und weitere.
Die Aktion „Stolpersteine“ ist eine relativ einfache und preiswerte Möglichkeit, Gedenkstätten zu schaffen.
Die „Stolpersteine“ werden vor den Wohnhäusern, in denen Opfer des Naziterrors lebten, in den Bürgersteig eingelassen und zeigen, eingraviert in eine spezielle Messingoberfläche, deren Namen und Lebensdaten. Passanten „stolpern“ sozusagen optisch darüber. „Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist!“ sagt der Künstler. Das Gedenken an einem authentischen, historischen Ort an ein einziges Schicksal ist oft beeindruckender als lange anonyme Opferlisten oder große zentrale Denkmale.“
19-11-14_Antrag_Stolpersteine_für_Biebertal
Siehe auch Berichterstattung auf der Homepage des Gießener Anzeigers vom 03.01.2020.